Fachtagung des Bundesverbandes Verkehrssicherheitstechnik
"Schluss mit Motorradrasern und Motorradlärm in bayerischen Gemeinden" in Aying

In vielen bayerischen Gemeinden bewegt das Thema "Motorradraser und Motorradlärm" die Bevölkerung.

Vor diesem Hintergrund führte der Bundesverband Verkehrssicherheitstechnik e. V. in Kooperation mit dem Bayerischen Gemeindetag zu Beginn der Motorradsaison am Dienstag, 30. April 2019 die Fachtagung "Schluss mit Motorradrasern und Motorradlärm in bayerischen Gemeinden" in Aying durch. Die Veranstaltung richtete sich an Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen, Polizeien und Medien.

Im Rahmen der Tagung ging es um Fallbeispiele aus besonders betroffenen bayerischen Kommunen. Darüber hinaus wurden Möglichkeiten der Geschwindigkeitsüberwachung, des Einsatzes von Dialogdisplays sowie der Entwicklungsstand der Lärmmessung vorgestellt und live demonstriert. Führungskräfte der Polizei berichteten über ihre Erfahrungen mit Anhaltekontrollen und über weitere Maßnahmen an Unfallhäufungsstellen und -strecken.
Im Einzelnen stellte sich das Programm wie folgt dar:

Georg Kittenrainer, Bürgermeister der Gemeinde Bayrischzell, berichtete über Erfahrungen mit Motorradrasern und Motorradlärm in seiner Kommune: „Die Schönwetter-Wochenenden sind für uns brutal! Die Motorradfahrer terrorisieren die Bevölkerung und Gäste, die durch den Lärm bereits ab sieben Uhr morgens aus den Betten gejagt werden. Der wirtschaftliche Schaden ist für unsere Gemeinde immens, da viele Gäste wegen des Lärms nicht wiederkommen.“
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Rudolf Broer, Geschäftsführer RTB GmbH & Co. KG, referierte über den Einsatz und die Erfahrungen mit Lärmdisplays unter der Fragestellung: Macht der schnelle Motorradfahrer auch mehr Lärm? Er findet folgende Antwort: „Ja, erhöhte Geschwindigkeit führt zu deutlich mehr Lärm. Hinsichtlich der Reduzierung der Geschwindigkeit sowie des damit einhergehenden Lärms arbeiten wir auf den Dialogdisplays viel mit emotionalen Bildern, z. B. von Kindern.“
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Bildquelle: https://www.rtb-bl.de/RTB/rtb/downloads/motive-dialog-display/

Stefan Pfeiffer, Polizeidirektor in der Verkehrspolizeiinspektion Feucht, berichtete über die Problemstellungen für die Polizei bei der Bekämpfung von Motorradrasern und Motorradunfällen. Er fordert eine Anpassung der Strafen: „Wir sind in Bezug auf die Strafen bei Verkehrsverstößen ein Billigland. Die Nachbarländer, wie die Schweiz, lachen über uns!“
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Mario Lippoldt, Geschäftsführer DataCollect GmbH, stellte weitere Einsatzmöglichkeiten und Erfahrungen mit Dialogdisplays vor: „Die Displays entfalten ca. 50 Meter vor ihrem Aufstellort und bis zu 200 Meter danach eine deutlich geschwindigkeitsreduzierende Wirkung. Das kann schon sehr viel bringen!“
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Peter Böttinger, Polizeidirektor in der Verkehrspolizeiinspektion Rosenheim, berichtete über Kampagnen und Einzelmaßnahmen der „Kontrollgruppe Krad Oberbayern“ und ihre Wirkungen: „Mehr als jeder fünfte Verkehrstote ist ein Motorradfahrer. Da muss was getan werden! Die Kontrollgruppe zeigt schon jetzt Erfolge durch Aufklärung bei Motorradtreffen und gezielte Überwachung.“
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Technische Geschwindigkeitsüberwachung mit zwei Kamerasystemen (Front- und Heckkamera) sowie Lösungen für die mobile Überwachung von Motorrädern wurden von Christoph Münz, Geschäftsführer eso GmbH, und Franz Stadler, Produktmanager Ternica Systems GmbH, vorgestellt.
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Benno Schrief

Vorsitzender des Vorstandes

Bundesverband Verkehrssicherheitstechnik e. V.

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